Jahrelang bin ich über die Insel gereist, um Steinmetze kennen zu lernen, die sich in der alten Bauweise auskennen. Allein diese Recherchen waren so eindrücklich und bewegend. Viele Gespräche im Kafenion oder unter Olivenbäumen mit zum Teil uralten Männern, die begierig waren, ihr Wissen weiter zu geben, Besichtigungen von Häusern in alten Dörfern, die schon sooo viele Erdbeben überstanden haben, Gewaltmärsche zu abgelegenen Klöstern, die von den Mönchen in liebevoller Handarbeit restauriert wurden, werde ich für immer in respektvoller Erinnerung behalten.
Die Baugenehmigung hat ein bisschen gedauert und musste dann auch noch einmal geändert werden.
Es sollten vor allem einheimische Materialien von einheimischen Arbeitern verwendet werden. So stammen die Steine aus einem Steinbruch von Mélampes. Die Granitsteine für die Ecken und die Bögen wurden in Assimi in der Manufaktur von Dimitris geschnitten.
Das Holz für die Decke stammt aus den Wäldern von Chaniá.
Die Handwerker sind fast alle aus Saktouria und Melampes.
Als erstes wurde 2013 die Zisterne gebaut,
die Sickergrube gegraben,
und das Fundament gegossen.
Erst im Februar 2015 ging es weiter.
Da haben der Elektriker und der Flaschner ihre künftigen Leitungen markiert.
Die Materialien und Gerätschaften wurden gebracht und die Zisterne gefüllt.
Wir testeten den traditionellen „Zement“ – d.h. in welchem Verhältnis muß Erde mit Kalk gemischt werden.
Und dann war es soweit: Michalis setzte den ersten Stein
Die erste Ebene entsteht.
Dabei wird meistens streng nach Plan gearbeitet.
Schon bald erinnert die Baustelle an eine minoische Ausgrabung,
und wächst,
es gelingt nicht immer,
Auch der Innenraum gewinnt Gestalt,
Eine besondere Herausforderung sind die Bögen.
Eine alte Olive musste ihren Platz verändern, weil sie zu nah am Haus stand und damit eine Gefahr bei Feuer war.
Sie gedeiht am neuen Platz nach Anfangsschwierigkeiten sehr gut.
Im Hochsommer 2015 setzen Janis und Andreas die Decke.
Dann kommt das Dach an die Reihe.
Eine Woche lang stand das Wasser um zu beweisen, dass das Dach dicht ist.
Und so gingen wir dann in den Winter 2015 / 16.
2016 wurde zunächst der Kamin fertiggestellt
Der Fußboden wird gegossen.
Fenster und Türen wurden in einem Familienbetrieb in Heraklion gefertigt und im September ist es dann soweit.
Von nun an ging es um die Innenausstattung, vor allem die Küche. Aus Lehm baut Sandy die Stützpfeiler für die Granitplatte.
Dimitris bringt die schwere Platte und den Spülstein, den er extra angefertigt hat.
Danach geht es weiter mit den Regalen. Die zwischenböden sind aus Bambusstangen, die ich hier in der Umgebung geerntet habe.
Die Schranktüren sind ehemalige Fensterläden.
Das Bett entsteht mithilfe der übrigen Zypressenhölzer.
Das Haus wird an die Zisterne angeschlossen.
Nikos montiert ganz allein den Warmwasserdurchlauferhitzer auf dem Dach.
und die Installationen innen
Zu guter Letzt kam im Früjahr 2017 die Stromversorgung.
Die beiden Paneele laden diese Batterien auf und versorgen das Haus mit Strom.
Und das funktioniert hervorragend.
Am 21. März 2017 haben wir Einweihung gefeiert.
Ich danke allen, die mich inspiriert haben und allen, die am Haus mitgearbeitet haben,